Deutsche Revolution

Antragsvorschlag

Vorschlag für einen interfraktionellen Antrag im Deutschen Bundestag,
den 18. März zum Nationalen Gedenktag zu erklären.

 

Der Bundestag wolle beschließen:

Der Deutsche Bundestag bekennt sich zur besonderen historischen Bedeutung des 18. März 1848.

Der Deutsche Bundestag appelliert an den Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, den 18. März zum nationalen Gedenktag mit dem Titel „Tag der Märzrevolution“ zu erklären.

 

Begründung

Gedenkkultur in Deutschland darf nicht nur ex negativo betrieben werden. So wichtig es ist, an die Naziverbrechen und das Unrechtregime der DDR zu erinnern: Es darf nicht vergessen werden, dass es auch in Deutschland eine Zeit gab, in der für Freiheit und Demokratie gekämpft wurde.

Der 18. März ist eines der bedeutendsten Daten in der Demokratiegeschichte Deutschlands. Am 18. März 1848 kapitulierte das Militär des preußischen Königs vor den Kämpfern für Freiheit und Demokratie. König Friedrich Wilhelm IV. musste seinen Hut vor den Toten ziehen, die in blumengeschmückten Särgen vor das Schloss getragen wurden. Ohne die Kämpfe am 18. März hätte es keinen 18. Mai gegeben, der Tag; an dem die Nationalversammlung in der Paulskirche zusammentrat.

Die Märzrevolution war Teil einer europaweiten Bewegung gegen Fürstenwillkür und Absolutismus. Paris, Wien, Budapest, Mailand sind als Orte bekannt, der Italiener Garibaldi und der Pole Mieroslawski stehen als Namen für den europäischen Charakter der Revolution. In den USA sind die Forty-Eighters hochangesehen, allen voran Carl Schurz.

Die Epoche vor und um 1848 ist als Völkerfrühling bekannt, der 18. März ein Symbol für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.

Das Datum 18. März 1848 steht stellvertretend für den 27. Mai (Hambacher Fest 1832), den 18. Mai (Frank-furter Paulskirche 1848), den 27. Dezember (Verabschiedung der Grundrechte 1848) und die vielen Ereignis-se der Revolution in Baden 1848/49. Der Revolutionsdichter Ferdinand Freiligrath hat den Geist dieser Zeit zusammengefasst: „Es kommt dazu trotz alledem, dass rings der Mensch die Bruderhand dem Menschen reicht“ und „Wir sind das Volk, die Menschheit wir“. Mit dem Wunsch, den 18. März zum Gedenktag zu erklä-ren, soll an diesen Geist angeknüpft werden.

Dass der 18. März 1990 der Tag der ersten freien Wahlen zur Volkskammer der DDR war, unterstreicht die historische Bedeutung dieses Datums als Gedenktag für Demokratie und Freiheit.

Ein Gedenktag verändert nicht die Welt, aber Symbole haben ihren Wert. Der 18. März steht für Freiheit und Demokratie, Völkerfreundschaft und internationale Solidarität.